2014
Offene Ateliers
Konzert Atelier Ulrike Oeter
„Hinter den Dingen“
Fünf Künstler der Kölner ART FACTORY schauen hinter das Offensichtliche
Ausstellung im Künstlerforum Remagen
27. April bis 25. Mai 2014
Ist das, was wir sehen, immer das, was es in Wahrheit ist? Fünf KünstlerInnen der Kölner Art Factory sind dieser Frage auf den Grund gegangen. Sie haben „hinter die Dinge“ geschaut. Im Rahmen ihrer Ausstellung im Remagener Künstlerforum zeigen sie, dass es hinter der von uns wahrnehmbaren Oberfläche noch viele weitere Welten zu entdecken gibt. Mit künstlerischen Mitteln verschaffen sie dem Betrachter Zugang zu neuen An- und Einsichten, die alles andere als oberflächlich sind.
Irmgard Esch, Ingrid Golz, Helmut Kesberg, Ulrike Oeter und Christiane Simonis setzen sich in dieser Ausstellung auf sehr unterschiedliche Weise mit der Hintergründigkeit von Realität auseinander:
Irmgard Esch zeigt farblich reduzierte Arbeiten in Acryl, in denen der Bezug zur Realität ein sehr freier, offener ist. Das Weglassen wird zur Kompositionsidee, es sind nur zarte grafische Spuren, die Räumliches andeuten. Die weiße Fläche der leicht dahin fließenden Farbe verweist sowohl auf Materielles als auch auf Geistiges. Die Bilder vermitteln Stimmungen und lassen erahnen, was hinter den Dingen liegt.
Lebensstrukturen und Bewegungsrhythmen von Menschen und Natur stehen im Zentrum der künstlerischen Arbeit von Ingrid Golz. Mit ihren Farbradierungen thematisiert die Künstlerin ihre Vorstellung vom „Aufbruch“ - als einem Wechselspiel von Bewegung und Veränderung. Ein besonderer Schwerpunkt ist ihre grafische Darstellung von Tanzrhythmen, die sie als Ausdruck bewegter Lebensfreude empfindet. „Hinter den Dingen“, hier: den gelebten Rhythmen, stecken individuelle Lebensgeschichten.
Helmut Kesbergs großformatige „Dschungel“-Bilder vermitteln die Atmosphäre exotischer Wildnis: Der Betrachter wird geradezu hinein gesogen in das Halbdunkel einer unheimlichen und nur scheinbar intakten, unendlichen Natur. Handelt es sich um letzte Paradiese oder „inszenierte Natur“? Allein die überwucherten Reste abgestürzter Flugzeuge zeugen von der Brüchigkeit unserer Idee einer unberührten Natur.
Bei Ulrike Oeters „Polsterlingen“ handelt es sich schwebende, leuchtend rote Körper, die als textile Installation den Raum durchschneiden: Die prallen Rechtecke schwellen, schweben und scheinen geradezu der Schwerkraft zu trotzen, schwanken im Lufthauch. Über der quellenden, stofflichen Strenge schweben zarte transparente Hauben.Gebrauchte bzw. getragene Stoffe, Reste von Matratzen, selbst Saris aus Indien zeugen von den Spuren ihre einstigen Verwendung und liefern somit reichlich Stoff für Geschichten.
Christiane Simonis zeigt in ihrer Malerei überlebensgroße Frauenköpfe, deren Gesichter ungewöhnlich nahe an den Betrachter heran treten. Sie gaukeln zunächst eine persönliche Nähe vor, indem sie geradezu intim und vertraut wirken. Im Widerspruch dazu steht die angespannte und distanzierte Haltung der Porträtierten. Hinter ihrer zur Schau getragenen Direktheit verbergen
diese Gesichter offenbar noch Empfindungen, die einer völlig anderen Wahrheit entsprechen.