Ulrike Oeter
Installation, Objekte

„Mein Kleid, das ist der Rauch der Angst.“ (Andre Heller)
...Die Aktualität in Oeters Kunst ist ihre Weigerung, aktuell zu sein. Ihr Beharren auf der sinnlichen Kraft von Kunst, ihre gestalterische Verbindung von handwerklicher Sorgfalt und experimentierfreudiger Fransigkeit und das Anknüpfen an Elemente der Volkskunde, Ethnologie, Religion und Kunstgeschichte legen mitten in Zeiten digitaler Bildfeuerwerke den existentiell-elementaren Kern von Kunst frei. In Zeiten einer nahezu obszönen bildlichen Direktheit in Fotografie und Malerei pflegt sie eine künstlerische Darstellung der Andeutung, in der die Anschauung sich nicht sogleich zwischen Erregung und Widerstand entscheiden muss. Und wenn dann aus der Namenlosigkeit ihrer Kunst-Kleider plötzlich Erinnerungen und Verunsicherungen auftauchen, weiß man plötzlich, dass Empfindsamkeit der einzige Zugang zum (anderen) Menschen ist.
Jürgen Kisters 2015