Georg Schnitzler
Malerei, Zeichnung
Geprägt von der klassischen Moderne, bleibt der Mensch im Bild und der Mensch als Bild der Ausgangspunkt seiner Arbeiten. Schnitzler versucht das Zuständliche der Person bis in ihr Innerstes durch das Medium der äußeren Erscheinung zu erfassen und so sichtbar zu machen. Es geht ihm um die Ausdruckskraft des Dargestellten. Und das Dargestellte ist nicht allein die Person, ihre Haltung oder ihr Bewegungsgestus, sondern zugleich auch das Mit- oder vielleicht das Gegeneinander von Farben, Flächen und Linien auf der Leinwand. Die Figuren werden zum Vehikel eines Prozesses, der über die malerischen Mittel enthüllt. [...]
Aber wie es einem Maler nie ausschließlich um das Sujet als solches geht, so entwickeln sich auch Schnitzlers Werke in der Auseinandersetzung mit den „technischen Hilfsmitteln“ wie Farbe, Bleistift, Pastell, Öl und insbesondere einer speziellen Kohle-Technik. Im Umgang mit diesen Mitteln visualisiert der Künstler nicht einfach seine Sujet-Ideen. Es ist eher umgekehrt. Diese lassen das Sujet erst entstehen.
Das immer wieder neue Spiel von Kohle und Öl auf der Leinwand schafft ein gewisses Unbestimmtheitsverhältnis, etwas Vages, etwas Nichtfestlegbares. [...]
So ist es gerade das Undurchsichtige, das Angedeutete, die durchgehende Ambiguität, die die Betrachtung von Georg Schnitzlers Bildern so spannend macht.
Kunsthistorikerin Dr. Barbara Zelinsky